Maria Buchner wurde am 26. Mai 1877 im Dorf Koschentin (polnisch Koszęcin), etwa 45 km nördlich von Kattowitz gelegen, in der preußischen Provinz Schlesien geboren. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Maria Buchner haben sich keine Zeugnisse erhalten. Sicher ist, dass sie einer jüdischen Familie entstammte.
Sie heiratete am 25. August 1896 in der russischen Metropole St. Petersburg den am 1. August 1875 ebendort geborenen Artur Willibald Doering. Er war evangelisch und deutscher Staatsangehöriger, vermutlich waren seine Eltern nach Russland ausgewandert.
Es ist nicht bekannt, wann das Ehepaar Doering in das Deutsche Reich zurückkehrte. Seit etwa 1933 wohnten sie in der Ritterstraße 32 in Kreuzberg (das Gebäude existiert nicht mehr). Marias Ehemann arbeitete als kaufmännischer Angestellter bei der Seifenfabrik Sunlicht AG am Hohenzollerndamm.
Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 begann die schrittweise Entrechtung und Verfolgung von Juden. Maria Doering war davor zunächst geschützt, weil sie in einer sogenannten „privilegierten Mischehe“ lebte – ihr Mann war nichtjüdisch. Artur Doering starb jedoch am 10. Mai 1943 im Krankenhaus am Urban an Tuberkulose. Maria musste nun nach fast 47-jähriger Ehe nicht nur den Tod ihres Mannes verarbeiten, sie hatte auch den Schutz, den ihr die „Mischehe“ bis dahin geboten hatte, verloren.
Maria Doering wurde am 10. September 1943 mit dem 96. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 8. April 1944 im Alter von 66 Jahren ums Leben kam.
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