Wanda Dumke, geb. Kubatzky
Sie wurde am 13. April 1881 in Ratzebuhr (Okonek, Polen) in einer jüdischen Familie geboren. Ihr Vater war der Glaser David Kubatzki, die Mutter Jenny Kubatzki. Sie war das fünfte von insgesamt sieben Kindern. Sie besuchte die Volksschule in Ratzebuhr.
1897 zieht sie gemeinsam mit ihrer großen Schwester Hedwig nach Berlin. Sie war 16 Jahre alt und arbeitete die zwei folgenden Jahre als Köchin.
Ab 1899 Wanda arbeitete 10 Jahre als Kurbelstepperin (Spannerin) bei der Firma Siemens.
Am 20. März 1907 bekam sie einen Sohn, Walter Kubatzki, den sie im Friedrich-Waisenhaus Berlin Rummelsburg abgab.
Zwischen 1900 und 1909 wonnt sie u. a. in der Münzstraße, dann in der Lychener Straße. Hier traf sie vermutlich auf Franz Dumke, der mit Eltern und Geschwistern in dieser Straße wohnte.
Am 27. März 1909 heiratete sie den Tischler Franz Gustav Adolf Dumke. Franz wurde am 8. Februar 1887 geboren und er starb am 28. April 1969. Er war evangelisch.
Am 24. April 1909, vier Wochen nach der Hochzeit, starb Walter im Alter von 2 Jahren im Friedrich-Waisenhaus.
Die Adresse des Ehepaares Dumke war seit 1917 die Wichertstraße 56. Als der Nazi-Terror zunahm und das Leben besonders für jüdische Menschen unerträglich machte, prägten Angst und Not ihren Alltag.
Sie musste offenbar keinen Stern tragen, da sie in sogenannter „Mischehe" lebte. Franz Dumke ließ sich nicht von ihr scheiden.
Im Aufnahmeantrag in die jüdische Gemeinschaft, den sie 1946 stellte, schrieb sie auf die Frage nach Existenzeinbußen: „Wäsche, Betten, Kleidung".
Sie erhielt eine VdN-Rente (Verfolgte des Naziregimes, amtliche Bezeichnung in der DDR).
Bis zu ihrem Tod 1970 wohnte sie im Prenzlauer Berg, in der Wichertstraße 56. Ihr Mann Franz Dumke starb 1969.
Sie und ihr älterer Bruder Hermann haben einzige ihrer Familie den Holocaust überlebt.
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