Karl Kurt Ernicke wuchs in Treptow als Kind eines evangelischen Vaters und einer jüdischen Mutter auf. Er hatte zwei jüngere Schwestern. Seine gesamte Familie lebte in Berlin, die Großeltern in direkter Nachbarschaft. Nach dem Tod des Vaters wurde die Familie gnadenloser Verfolgung ausgesetzt. Ein Nazifunktionär wollte in die Wohnung der Ernickes einziehen und erreichte es, dass der Familie gekündigt wurde. Karl Kurt erhob Einspruch gegen die unrechtmäßige Kündigung und wurde daraufhin von der Gestapo vorgeladen und sofort verhaftet. Der gerade 25-Jährige saß dann zweieinhalb Jahre in Gestapohaft am Alexanderplatz und in Plötzensee.
Am 25. Mai 1944 wurde er nach Buchenwald gebracht, sieben Monate später ins Außenlager Ohrdruf verschleppt. Anfang April 1945 - wenige Tage vor der Befreiung - wurde er dort umgebracht. Ein Augenzeuge berichtete, dass er mit einer Maschinenpistole von hinten erschossen wurde. Karl Kurt wurde nur 28 Jahre alt. Seine Großmutter Berta Samson, die im Nebenhaus wohnte, ist im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet worden.
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