Frau Nowak wurde am 27. März 1881 in Gnesen geboren und erhielt den Vornamen Hedwig. Ihr Vater war der Schuhfabrikant Isaac Zöllner, mosaischer Religion, ihre Mutter war Auguste Zöllner, geb. Sprinz, mosaischer Religion (lt. Geburtsurkunde).
Wann und warum sie später den Vornamen Bela angenommen hat bzw. annehmen musste, ist nicht bekannt.
Am 16. 12. 1909 heiratete Hedwig Zöllner in Berlin den Kaufmann Johann Nowak. Da ihr Mann kein Jude war, lebte sie in einer sog. Mischehe. Sie war Hausfrau, das Ehepaar hatte keine Kinder. 1919 zogen Nowaks in die Menckenstraße 7 im Steglitzer Bismarckviertel.
Am 3. Oktober 1943 starb Johann Nowak, damit erlosch der Schutz seiner jüdischen Ehefrau vor dem Zugriff der Nationalsozialisten.
Nach dem Tod ihres Mannes war Frau Nowak erbrechtlichen Anfeindungen ihrer Schwägerin ausgesetzt und 1944 wurde ihr gesamtes Vermögen zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen. Am 16. Juni 1944 wurde sie als Bela Nowak, Nr. 25 in der Transportliste, mit dem 107. Theresienstadt-Transport deportiert und am 9. 9. 1944 von dort nach Auschwitz . Ein Todesfatum ist nicht bekannt. Verwandte des verstorbenen Ehemannes ließen ‚die verschollene Hedwig Nowak‘ im Januar 1948 für tot erklären. Der Streit um das nicht unerhebliche finanzielle Erbe dauerte bis in die 1970er Jahre an.
Die jüngere Schwester Hedwigs, Bianka Rossi-Zalmons, geb. 14. 4. 1882 in Gnesen, war in Berlin als kaufmännische Angestellte beschäftigt und ist am 23. August 1935 zusammen mit ihrem Mann, dem Kaufmann Harald Max Rossi-Zalmons, nach Südafrika emigriert. Sie starb am 2. 10. 1974 in einem Johannesburger Altersheim.
Alle Texte und Bilder auf dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht ohne Erlaubnis des/r Rechteinhaber*in verwendet werden.