Anita Hani Blume Pilzer

Location 
Apostel-Paulus-Straße 7
Historical name
Postel-Paulus-Str. 7
District
Schöneberg
Stone was laid
06 May 2022
Born
09 February 1882 in Auschwitz (Galizien) / Oświęcim
Occupation
Modistin
Deportation
on 27 November 1941 from Berlin, Bahnhof Grunewald to Riga-Rumbula
Murdered
30 November 1941 in Riga-Rumbula
Biography

Anita Hani Blume Pilzer wurde am 09. Februar 1882 in Oświęcim (dt. Auschwitz), Galizien geboren. Den spärlich erhaltenen Zeugnissen ihres Lebens zufolge war sie ledig und von Beruf Modistin (so die damalige Bezeichnung für Schneiderin). In den 1930er-Jahren lebte und arbeitete sie in der Apostel-Paulus-Straße 7 in Berlin. Die Räumlichkeiten in der Apostel-Paulus-Straße bestanden aus zwei Zimmern und einer Küche, in denen Anita Pilzer wohnte und ihre Schneiderei betrieb. Sie hatte eine Auszubildende: Ruth Plaut, geb. Jacobson, machte 1935-1938 ihre Schneiderlehre bei Anita Pilzer und arbeitete auch nach ihrem Anschluss weiter mit ihr zusammen. Ruth Plaut, die ebenfalls eine Jüdin war, überlebte den Nationalsozialismus. Sie wohnte nach dem Krieg in Bremen.

Anita Pilzer wurde 1941 von der Gestapo gezwungen, die Schneiderei zu schließen. Zu diesem Zeitpunkt gab es in der Werkstatt vier Nähmaschinen. Am 27. November desselben Jahres wurde sie von Berlin, Bahnhof Grunewald nach Riga-Rumbula deportiert. Alle Personen dieses Transportes, darunter Anita Pilzer, wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft am 30. November 1941 ermordet.

Anita Pilzer hatte einen Bruder, Dr. Samuel Pilzer (*1884).  Er war verheiratet mit Helene Pilzer, ihre Ehe blieb kinderlos. Zusammen mit seiner Ehefrau wanderte er von Krakau nach Israel aus. Ab Juli 1947 wohnte er in Tel Aviv und nahm von dort die Suche nach seiner Schwester auf. Die letzte Nachricht von ihr, im April 1941 verfasst, erhielt er im Mai desselben Jahres.