Berta Wagner wurde am 10. Januar 1868 in Breslau in Schlesien als zweite Tochter von David Wagner (1837-1909) und dessen Ehrefrau Cäcilie Auerbach (1842-1912) geboren. Der Vater betrieb seit einigen Jahren in der aufblühenden Stadt eine Großhandlung für Getreide-, Klee- und Futtermittel. Die Mutter entstammte einer Kürschner- und Pelzhändlerfamilie aus Danzig. Später kamen neben der erstgeborenen Sophie (*1866) noch fünf weitere Geschwister dazu: Elisabeth (*1869), Ottilie (*1870), James John (*1872), Kurt (*1880) und Willi Neumann (*1882). Die Familie lebte in einer großzügigen Wohnung in der Innenstadt. Berta lernte wie ihre Schwestern das Klavierspiel im Salon und wurde, wie in dieser Zeit üblich, auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter vorbereitet, während die Brüder später Ausbildungen verschiedenster Art begannen. Es war die Zeit der sogenannten Gründerjahre.
Berta heiratete 1891 den Breslauer Kaufmann Philipp Skotzki. Er war in der Textilbranche tätig. Gemeinsam hatten sie drei Kinder: Walter Jakob (*1892), Edith (*1893) und Günther (*1898). Nach dem Tod ihres Ehemanns 1917 führte Berta zusammen mit ihren Söhnen die Geschäfte weiter. So finden sich im Breslauer Adressverzeichnis Eintragungen über Bertas Inhaberschaft einer Nähseiden-, später einer Stickgarnfabrik. Um 1934 führte dann ihr Sohn Günther eine Steppdeckenfabrik unter dem Namen seines Vaters in Breslau. Walter Jakob war mittlerweile als Architekt in Breslau und Berlin tätig.
Sohn Günther heiratete 1926 Charlotte Feldmann, Tochter von Sophie Feldmann. Günther und Charlotte lebten mit ihren zwei Töchtern Helga (*1927) und Inge (*1928) vorwiegend in Breslau. Seit 1936 betrieb Günther eine Strickgarn- und Knopfleistenfabrik in der Tabbertstr.14, weiterhin unter dem Namen seines Vaters.
Mit Beginn der NS-Herrschaft veränderte sich die Gesellschaft immens. Für die jüdischen Mitbürger begann eine schwere Zeit. Sie wurden drangsaliert, ständig erließ man neue Gesetze, um die Menschen um ihre Menschenwürde und ihr Hab und Gut zu bringen, auszugrenzen und am Ende auch physisch zu vernichten. Der älteste Sohn, Walter, emigrierte bereits 1935 nach Palästina. Tochter Edith, verheiratet mit Lutz Singer, floh Ende 1938 mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter Ruth Marianne (*1926) in die USA aus. Günther bemühte sich mit seiner Familie um eine Flucht nach Kuba. Berta zog etwa 1938 nach Berlin, um ihre Schwester Sophie zu unterstützen. Sie blieb jedoch weiterhin auch in Breslau gemeldet.
Im Januar 1942 beging Sophie Feldmann Selbstmord, um der drohenden Deportation zu entgehen. Berta kehrte daraufhin nach Breslau zurück. Von dort aus wurde, sie gemeinsam mit ihrer Schwester Ottilie Schwedenberg, am 26. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Sie wurde am 27. Dezember desselben Jahres ermordet.
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