Edith Gerber war am 11. September 1903 in Bromberg (Bydgoszcz) zur Welt gekommen. Über ihre Familie und ihr Leben war kaum etwas herauszufinden. Edith war mit dem Violinisten Max Nelken (*08.02.1881 in Wien) verheiratet. Wann die Hochzeit stattfand, ist nicht überliefert. Das Paar lebte in Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 8.
Nach seiner Entlassung aus der Deutschen Oper 1933 schilderte Max Nelken in einem Brief seine Lebensumstände: Er musste mit 75 % seines bisherigen Gehalts auskommen, dabei eingegangenen finanziellen Verpflichtungen nachkommen und seine bettlägerige Mutter pflegen.
Wie das mit Sicherheit von Repression, Entbehrung und Demütigung geprägte Leben der Nelkens im Nationalsozialismus genau aussah, das können wir heute nicht mehr sagen. Nur über ihre Deportation besitzen wir ein paar Informationen.
Edith und Max Nelken mussten sich in der von den Nationalsozialisten als „Sammellager“ missbrauchten Synagoge in der Levetzowstraße einfinden. Sie wurden am 14. November 1941 mit dem sog. „V. Transport“ vom Güterbahnhof Grunewald, Gleis 17, nach Minsk deportiert.
In demselben Zug befand sich auch Max´ Kollege Max Rosenthal.
An den lebensfeindlichen Bedingungen und willkürlichen Gewalttätigkeiten starben viele Deportierte in den folgenden Monaten. Die meisten Berliner Jüdinnen und Juden in diesem Transport, die bis dahin überlebt hatten, wurden zwischen dem 28. und dem 31. Juli 1942 ermordet. Nur vier von ca. 1000 Menschen überlebten. Edith und Max Nelken gehörten zu den Millionen, die in der Shoah starben.
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