Erna wurde am 27. Oktober 1890 in Berlin-Mitte geboren. Sie war das achte und jüngste Kind von Schmelka Leyser (1844-1921 Berlin) und Alma Leyser, geb. Wisch (1852-1936 Berlin).
Am 27. Januar 1912 heiratete Erna den in Österreich geborenen Richard Schwarz. Am 27. November 1912 wurde ihr einziges Kind Gerda Schwarz in Berlin geboren. Die Familie zog anschließend nach Graz in Österreich. Richard Schwarz verstarb im Jahr 1924 oder 1925 in Österreich und Erna zog mit ihrer Tochter Gerda zurück nach Berlin.
Erna und ihre Tochter lebten zusammen in der Innsbrucker Straße 19 in Berlin-Schöneberg. Im Jahr 1936 ist ihre Tochter Gerda über Italien nach Südafrika ausgewandert. Anschließend nahm Erna ihre älteste Schwester Therese Wedel, geb. Leyser, bei sich auf. Beide lebten zusammen bis 1939 in der Innsbrucker Straße 19.
Am 20. April 1939 folgte Erna ihrer Tochter Gerda und emigrierte ebenfalls nach Südafrika. Ihre Tochter Gerda hat offensichtlich in Briefen auf die Auswanderung gedrängt, da es in Deutschland immer gefährlicher wurde. Erna verlor offiziell ihre deutsche Staatsbürgerschaft. Die Wohnung in der Innsbrucker Str. 19 vermachte Erna mit sämtlichen Mobiliar ihrer Schwester Therese.
Erna hat nie wieder geheiratet und sie kam nie nach Deutschland zurück. Nach dem Krieg suchte sie erfolglos nach ihren beiden Schwestern Therese Wedel und Elsa Rosenfeld, welche beide am 13. Januar 1942 von Berlin in das Getto Riga deportiert und dort ermordet wurden. Im Widergutmachungsverfahren erhielt Erna 600,- Mark als Entschädigung für ihre Möbel, welche nach der Deportation ihrer Schwestern vom deutschen Staat beschlagnahmt und verkauft wurden.
Erna wurde in Südafrika zweifache Groß- und mehrfache Urgroßmutter. Sie verstarb am 19. Juni 1971 im südafrikanischen Johannesburg, wo sich auch heute noch ihr Grab befindet. Ihre Nachfahren leben heute in Großbritannien, Südafrika und Australien. Ihrer Tochter Gerda kehrte 1978 nach Berlin zurück, wo sie im Jahr 2008 verstarb.
Im Jahr 1940 zog ihre Schwester Elsa Rosenfeld ebenso in die Wohnung in der Innsbrucker Str. 19. Ernas beiden Schwestern Therese und Elsa wurden am 13. Januar 1942 in das Getto Riga deportiert und dort ermordet. Ernas älterer Bruder Erich Leyser wurde 1941 zusammen mit seiner Ehefrau und 17-jährigen Tochter von Hamburg in das Getto Minsk deportiert. Alle drei kehrten aus der Deportation nicht mehr zurück. Die Wohnung in der Innsbrucker Straße 19 war im März 1942 bereits neu vermietet. Das Haus war bei Kriegsende stark zerstört und wurde in den 1950er Jahren abgetragen.
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