Kurt Bütow

Location 
Caspar-Theyß Str. 26
District
Schmargendorf
Stone was laid
February 2013
Born
02 August 1924 in Allenstein / Olsztyn
Deportation
on 29 January 1943 to Auschwitz
Murdered
11 February 1943 in Auschwitz
Biography

Kurt Bütow ist am 2. August 1924 in Allenstein (Olsztyn) in Ostpreußen geboren. Sein zweiter Vorname war Wolf. Mit seiner Familie, er war ein Sohn von Hugo und Rosa Bütow und hatte zwei Schwestern: Eva und Judith, lebte er in Allenstein und in Berlin in der Caspar-Theyß-Straße 26.

Als Juden verfolgt und deportiert wurden, ist Kurt Wolf Bütow, damals 18 Jahre alt, nachdem er eine Schlosserlehre gemacht hatte, in die Motzstraße 86 übergesiedelt, vermutlich wurde er als Zwangsarbeiter in der von den Nazi-Behörden als „kriegswichtig“ eingestuften Produktion gebraucht. Kurze Zeit lebte er im Untergrund, wurde jedoch verraten, flog in seinem Versteck auf und wurde von der Geheimen Staatspolizei ( Gestapo ) verhaftet. Kurt Bütow wurde dann, als die anderen Familienmitglieder nach Riga verschleppt und dort ermordet worden waren, in das Sammellager an der Großen Hamburger Straße 26 geschafft und von dort am 29. Januar 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Kurt Wolf Bütow wurde wenige Tage danach in den Gaskammern von Auschwitz ermordet. 
 

Biography

Kurt Bütow ist am 2. August 1924 in Allenstein (Olsztyn) in Ostpreußen geboren worden. Sein zweiter Vorname war Wolf. Er war ein Sohn von Hugo und Rosa Bütow und hatte zwei Schwestern: Judith und Eva. Mit seiner Familie lebte er zunächst in Allenstein.

In Hinblick auf eine zukünftige Emigration machte Kurt eine Schlosserlehre in dem Jüdischen Landschulheim Herrlingen in Baden Württemberg. Hier wurden junge Menschen auf die Auswanderung nach Palästina vorbereitet. Anschließend kam er zurück zur Familie, die inzwischen in Berlin in der Caspar-Theyß-Straße 26 wohnte. Wie sein Vater wurde er auch zur Zwangsarbeit in einer Fabrik für Stiefel herangezogen. Mitte August 1942 wurden seine Eltern und seine Schwestern deportiert, Kurt wurde vermutlich als Zwangsarbeiter in der von den Nazi-Behörden als „kriegswichtig“ eingestuften Produktion noch gebraucht. Die Wohnung musste er aufgeben und zog ab 1. September in die Motzstraße 86, zur Untermiete bei Fritz Stübel. Wie viele andere Juden wurde er vermutlich dort zwangseingewiesen, um Wohnraum für Nichtjuden frei zu machen. Es scheint sich um ein sog. " Judenhaus " gehandelt zu haben, da aus diesem Haus sehr viele jüdische Menschen deportiert wurden, so auch Kurt Bütow. Zum Zeitpunkt seiner Deportation 1943 arbeitete er als Schlosser bei Josef Ehrl in der Weberstraße 3, sicherlich zwangsverpflichtet. 

Kurt Bütow wurde im Januar 1943, als die anderen Familienmitglieder bereits in Riga ermordet worden waren, in das Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 geschafft. Dort hatte er, wie alle zur Deportation bestimmten, die 16seitige „Vermögenserklärung“ auszufüllen. Sein einziges „Vermögen“ waren 56,30 RM, die der Arbeitgeber ihm noch schuldete und die Josef Ehrl am 5. Februar 1943 direkt an die Oberfinanzdirektion überwies, da sie „dem Reich verfallen“ seien. Kurt Wolf Bütow war schon am vorangegangenen 29. Januar in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert worden, mit ihm 12 weitere Bewohner der Motzstraße 86. Kurt Bütow wurde offenbar nicht wie andere sofort ermordet, sondern zur Arbeit „selektiert“. Aber schon wenige Tage später galt er offenbar doch als nicht arbeitsfähig, am 11. Februar 1943 wurde er ums Leben gebracht. Möglicherweise wurde er, wie andere Häftlinge, mit einer Phenolspritze ins Herz ermordet. Die in Auschwitz von Dr. Bruno Kitt ausgestellte Sterbeurkunde gibt als Todesursache „Herzschwäche bei Pneumonie“ an. Heute weiß man, dass die Todesursachen im Sterberegister in den allermeisten Fällen gefälscht waren, sowie auch der meist angegebene Todesort „Auschwitz Kasernenstraße“. Eine solche Straße gab es nicht, es sollte wohl der Eindruck erweckt werden, die Menschen seien in der Stadt Auschwitz gestorben. Der Lagerarzt Bruno Kitt war für die „Selektionen“ verantwortlich, inwieweit er direkt an den Ermordungen beteiligt war, bleibt unklar. Er wurde nach dem Krieg von einem Britischen Militärtribunal wegen Verbrechen in seinem letzten Einsatzort, das Lager Neuengamme, verurteilt und hingerichtet.

Kurt Bütow wurde nur 18 Jahre alt.