Clara Hahn née Angress

Location 
Hohenzollernstraße 6
District
Wannsee
Stone was laid
October 2004
Born
17 March 1872 in Berlin
Deportation
on 20 July 1942 to Theresienstadt
Murdered
19 September 1942 in Treblinka
Biography

Clara Angress kam am 17. März 1872 in Berlin als Tochter des Buchbindermeisters Bernhard Angress und seiner Frau Adelheid geborene Aber zur Welt. Sie hatte drei Schwestern: Helene, Adele Margarete und Marianne und drei Brüder: Albert, Carl Joseph und Max. 
Am 15. Dezember 1900 heiratete sie den Bankangestellten Alfred Hahn, die Tochter Else wurde am 24. September 1901 geboren. 
Ihr Mann machte Karriere im Bankgeschäft, Anfang der 1930er Jahre war er Direktor der Dresdner Bank. 
Seit 1928 wohnte die Familie in einem eigens für sie erbauten Haus in der Hohenzollernstraße 5–6, dessen Eigentümer Alfred Hahn war. 
1935 heiratete die Tochter Else Alfred Werthan und lebte mit ihm in der Münchener Straße 29. Alfred und Clara Hahn mussten noch einmal umziehen und zwar am 16. Oktober 1939 in den Hohenzollerndamm 28, von dort wurden sie am 20. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. 
Auf der Deportationsliste wird Alfred Hahn als Helfer bezeichnet.
Alfred Hahn überlebte in Theresienstadt nur etwa einen Monat, am 22. August 1942 wurde er ermordet. 
Clara Hahn wurde aus Theresienstadt am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort sofort ermordet. 
Ihre Tochter Else wurde am 12. März 1943 nach Auschwitz deportiert, ihr Mann Alfred bereits am 1. März 1943.

Biography

Clara Angress kam am 17. März 1872 in Berlin als Tochter des Buchbindermeisters Bernhard Angress und seiner Frau Adelheid, geborene Aber, zur Welt. Clara wuchs in einer großen Familie auf: sie hatte drei Schwestern namens Helene, Adele Margarete und Marianne und drei Brüder namens Albert, Carl Joseph und Max. Am 15. Dezember 1900 heiratete sie den Bankangestellten Alfred Hahn. Am 24. September 1901 kam ihre gemeinsame Tochter Else zur Welt. 
Ihr Mann Alfred machte Karriere im Bankgeschäft, Anfang der 1930er Jahre war er Direktor der Dresdner Bank in Berlin. Offenbar ging es der Familie finanziell sehr gut, denn seit 1927 wohnte sie in einer Villa in der Hohenzollernstraße 6, deren Eigentümer Alfred Hahn war. 
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten muss sich im Alltag der Familie stark ausgewirkt haben. Die gesellschaftlichen Veränderungen und die zunehmenden Verschärfungenen der antisemitischen Politik werden drastische Einschnitte im Leben der Familienangehörigen gehabt haben. Im Jahr 1935 heiratete die Tochter Else einen Mann namens Alfred Werthan - fortan lebte sie mit ihm in der Münchener Straße 29. 
Clara und Alfred Hahn wurden Opfer der nationalsozialistischen Wohnungspolitik, die jüdische Mieter und Hausbesitzer entrechteten. Am 16. Oktober 1939 mussten sie in den Hohenzollerndamm 28 ziehen, von dort wurden sie am 20. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Clara Hahn musste in Theresienstadt erleben, wie ihr Mann Alfred am 22. August 1942 den unmenschlichen Bedingungen des Lagers erlag und starb.  
Sie selbst musste noch eine weitere Deportation 19. September 1942 in das Vernichtungslager nach Treblinka erleiden, wo sie vermutlich direkt nach der Ankunft im Lager ermordet wurde.

Ihre Tochter Else wurde am 12. März 1943 nach Auschwitz deportiert, deren Mann Alfred bereits am 1. März 1943 im Rahmen der Fabrikaktion dorthin deportiert worden war.