Friedrich Simon Archenhold

Verlegeort
Alt-Treptow 1
Bezirk/Ortsteil
Plänterwald
Verlegedatum
13. Oktober 2024
Geboren
14. Oktober 1862 in Lichtenau
Beruf
Astronom
Tot
14. Oktober 1939 in Berlin
Biografie

Friedrich Simon Archenhold ist Mitbegründer der Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow, die 1946 nach ihm benannt wurde.

Nach seinem Studium wurde Archenhold 1889 erster Astronom der von seinem Professor Wilhelm Foerster mitbegründeten Berliner Volksbildungsanstalt Urania, ein Jahr später Mitarbeiter der Berliner Sternwarte. Schon ein Jahr danach entdeckte er dort im Sternbild Perseus einen ausgedehnten Nebel. 

In Folge dieser Entdeckung konstruierte Archenhold ein Fernrohr mit einer Brennweite von 21 Metern. Diese herausragende Leistung ist bis heute unerreicht und immer noch das längste Linsenfernrohr der Erde. 

1907 erhielt er von der „Western University of Pennsylvania“ die Ehrendoktorwürde. Am 6. Oktober 1931 verlieh ihm seine Geburtsstadt Lichtenau die Ehrenbürgerschaft.  Am 14.10.1931, seinem 70. Geburtstag, übertrug Archenhold seinem Sohn Günter die Leitung der Sternwarte. 

Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er seit 1933 durch die Nationalsozialisten verfolgt. Seine Zeitschrift „Weltall“ durfte er nicht mehr herausgeben.  Archenhold konnte nur bis 1936 mit seiner Frau Alice und seinen fünf Kindern die Sternwarte, in der seine wissenschaftlichen Forschungen betrieb, bewohnen. 

Am 4. Oktober 1939 verstarb Friedrich Simon Archenhold in Berlin-Charlottenburg. Seine Frau und die Tochter Hilde wurden von den Nationalsozialisten verhaftet und in Theresienstadt ermordet. Die anderen Familienmitglieder konnten immigrieren.