Jeannette Langsomer wurde 1930 in Berlin geboren. Ihre Mutter Toni Langsomer, geborene Balsam, kam 1894 in Berlin zur Welt. Der Vater von Jeannette war Joel Langsomer. Joel Langsomer starb in Berlin im Alter von 36 Jahren an einer Krankheit. Jeannette hatte eine Stiefschwester aus Tonis erster Ehe mit Heinrich Klug. Ihr Name war Margot Klug de Stern. Margot hatte das Glück, der Verfolgung und Vernichtung der Juden in Europa durch die Nazis zu entkommen, indem sie nach Ecuador auswanderte und sich bald darauf in Santiago de Chile niederließ. Sie heiratete und genoss ein wohlhabendes, langes Leben mit einer liebevollen Familie.
Nach dem Krieg suchte Margot jahrelang ihrer Schwester Jeannette und ihrer Mutter Toni, in der Hoffnung, beide noch am Leben zu finden. Schließlich war sie gezwungen, die Tatsache zu akzeptieren, dass sie von den Nazis ermordet worden waren.
Jeanette war unglücklicherweise mit ihrer Mutter Toni in Berlin gefangen und hatte keine Möglichkeit zur Flucht gehabt. Obwohl ihre Mutter versuchte, eine Flucht nach Shanghai zu arrangieren, waren die finanziellen Mittel nicht vorhanden und die Details der Überfahrt zu kompliziert, so dass Mutter und Tochter im feindlichen Berlin festsaßen. Jeannette war eine ausgezeichnete Schülerin und erhielt immer die besten Noten in der Klasse. Sie genoss ein wundervolles, wenn auch tragisch kurzes Leben in einer eng verbundenen Familie mit Mutter, Vater, Großeltern, Tanten und Onkeln.
Jeannette liebte die Sommer an den Stränden von Berlin und die Winter im Schnee in Zakopane mit ihrer Mutter. Im März 1943 wurde sie zusammen mit ihrer Mutter verhaftet und am 12. März nach
Auschwitz
deportiert. Allein ihres jüdischen Familienhintergrundes wegen wurde Jeannette Langsomer im Alter von 12 Jahren im
Vernichtungslager
Auschwitz ermordet.
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