Julius Less

Verlegeort
Kleiststr. 31
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
23. Mai 2014
Geboren
07. Dezember 1885 in Rößel (Ostpreußen) / Reszel
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 12. Januar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz
Biografie
Julius Less wurde am 7. Dezember 1885 als Sohn des Kaufmanns Hermann und Jenny Less in Rössel/Ostpreußen geboren. Von seiner Kindheit und Jugend ist nichts Näheres bekannt. Er hatte noch eine Schwester namens Betty (* 30.9.1988; s. dort) und vermutlich noch einen Bruder. Nach Beendigung seiner kaufmännischen Lehrzeit als Kaufmann in der Trikotagenbranche arbeitete Julius Less im Laufe seines Lebens in vielen kaufmännischen Branchen auf selbstständiger Basis. Zunächst zog er vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in das prosperierende Berlin. Im Jahr 1912 heiratete er Helene Levy (* 11.9.1887) und wohnte mit ihr in der Prager Straße 29. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Karl-Heinz (* 7. 6.1914), Lieselotte (* 8.12.1915) und Werner (* 18.12.1916). Alle drei Kinder besuchten höhere Schulen, erhielten privaten Musik- und Kunstunterricht und wurden von einem Kinderfräulein betreut. Julius Less nahm am Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger teil und diente bis zum Ende des Krieges als Infanterist im Garde-Füsilier-Regiment des Gardekorps der Preußischen Armee mit Garnison in Berlin. Das Garde-Füsilier-Regiment wurde nach der bunten Regimentsuniform scherzhaft "Maifkäferregiment" genannt. Nach dem Krieg war er zusammen mit seinem Partner Rubin an einer Zigarettenfabrik in Sachsen beteiligt. 1924 wurde Julius Less Teilhaber der Firma A. Ziemsen Verlag in Wittenberg an der Elbe, Lukas-Cranach-Straße 21. Dieser technisch ausgerichtete Verlag gab mehrere Möbelfachzeitschriften heraus. Julius Less kümmerte sich von Berlin aus als Mitinhaber insbesondere um die Akquisition von Anzeigen. Der Familie ging es wirtschaftlich sehr gut, sie unterhielt eine große Wohnung in der Düsseldorfer Straße 70. Zwei Hausangestellte besorgten den Haushalt und es wurden häufig große, gastfreundliche Gesellschaften gegeben. Gleich zu Beginn der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 jedoch schied er aus dem Verlag aus. Ein weiterer Schicksalsschlag war der Tod seiner Frau. Helene Less starb am 5. Mai 1933 im Alter von nur 45 Jahren an Pankreaskrebs. Es ist anzunehmen, dass sein Ausscheiden aus dem Verlag mit dem Tod seiner Frau zusammenhing, denn er entschloss sich zu einer Auswanderung nach Frankreich. Dort fand er aber keine Verdienstmöglichkeiten und kehrte 1934 nach Deutschland zurück. Hier nahm er wieder eine Tätigkeit in der Möbelfachzeitschriftenbranche auf. Im Jahre 1935 oder 1936 beteiligte er sich zusammen mit einem Herrn Danziger an einer Kleinmöbelfabrik in der Großen Frankfurter Allee in Berlin. Seine zweite Frau Betty Kamm (s. dort) hatte er 1936 geheiratet. Das Ehepaar wohnte in der Wilmersdorfer Straße 98. Im Jahre 1938 wurde seine Möbelfirma "arisiert". Nach der Liquidation der Kleinmöbelfabrik übernahm Julius Less die Wohnung seines Verwandten Dr. Robert Less in der Kleiststraße 31. Dr. Robert Less selbst wanderte aus. Die Wohnung, die er 1938 mit seiner Frau bezog und die eigentlich aus zwei Wohnungen mit fünf Zimmern mit Küche und einer weiteren Wohnung mit drei Zimmern und einer Küche bestand, wurde von Julius Less zum größten Teil vermietet. Vermutlich bestritt er nach dem Verlust seiner Firma für Kleinmöbel damit den Lebensunterhalt für sich und seine Frau. Die Less' hatten vier Untermieter: Olga Littmann in einem möblierten Zimmer mit Pension für 150,-- RM, Max Neumark in einem möblierten Zimmer für 140,-- RM, Gabriel Blumenfeld in einem möblierten Zimmer für 120,-- RM und Ella Lebram, die für ihr möbliertes Zimmer keine Miete bezahlte. Das Ehepaar Less bezahlte für ihren Teil der 8 ½-Zimmerwohnung, die über eine Etagenheizung, ein Badezimmer, eine Mädchen-kammer, WC und einem Fahrstuhl verfügte, eine Miete in Höhe von 210,70 RM. Im Jahr 1938 wanderten alle drei Kinder noch rechtzeitig nach Palästina aus. Seit 1939 wohnte auch Julius Schwester Betty Simon mit ihrem Mann Meyer Max in der Kleiststraße 31. Betty Simon war infolge einer Denunziation durch eine Kundin, die den Simons Geld schuldete, im Jahre 1939 in Tapiau denunziert und verhaftet worden. Sie verbrachte danach einen Monat im Gefängnis. Die Familie flüchtete daraufhin nach Berlin. Am 7. Januar 1942 füllte Julius Less seine Vermögenserklärung aus. Wie groß die Wohnung in der Kleiststraße gewesen sein muss, lässt sich daran erkennen, dass zehn kleine und zwei große Tische vorhanden waren sowie 20 Stühle. Am 11. Januar 1943 wurde ihm in der Großen Hamburger Straße 26 die am 1. Oktober 1942 bereits ausgestellte Verfügung über den Verlust seines gesamten Vermögens zugestellt.
Am 12. Januar 1943 wurde er zusammen mit seiner Frau abgeholt und mit dem 26. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Seitdem gibt es weder von ihm noch von seiner Frau ein weiteres Lebenszeichen. Als ihr Todeszeitpunkt wurde später der 8. Mai 1945 angenommen.
Am 1. Mai 1943 forderte der Hausbesitzer für die Wohnung Less noch 632,10 RM Miete vom Hauptplanungsamt. Da sich das Hauptplanungsamt dafür als nicht zuständig erachtete, schrieb er anschließend an die Vermögensverwertungsstelle und forderte von ihr den Ausgleich des Mietrückstands. Im Juni 1943 betrug der Mietrückstand bereits 1.053,50 RM. Eine Inventarbewertung der Wohnung Less ergab am 10. März 1943 einen Betrag in Höhe von 515,-- RM. Die Wohnung wurde von dem Gerichtsvollzieher als "schmutzig" eingestuft. Das Finanzamt Schöneberg bestätigte am 22. Januar 1944, dass Julius Less und seine Ehefrau nicht zur Vermögenssteuer veranlagt waren.
Am 24. Dezember 1957 stellten die Kinder von Julius Less einen Entschädigungsantrag. Lieselotte Less hatte am 14. April 1943 in Jerusalem Fritz Katz geheiratet. Der Sohn Werner nannte sich jetzt Avner. Am 1. Dezember 1965 meldete der Rechtsanwalt für alle möglichen Schäden die Ansprüche der Erben an. Am 19. Juli 1960 wurde ein eigenständiger Antrag auf Entschädigung des Schadens an Freiheit gestellt. Der Antrag wurde am 20. September 1961 mit 6.450,-- DM positiv beschieden. Am 28. Mai 1963 wurde ein weiterer Antrag für den Schaden an Vermögen und Eigentum gestellt. Dabei wurden die Wohnungseinrichtungen in der Düsseldorfer Straße 70 und die Kleiststraße 31 berücksichtigt. Da die Wohnung in der Düsseldorfer Straße anlässlich der Emigration nach Frankreich 1933 aufgelöst wurde, schlug der Rechtsanwalt am 28. Mai 1963 einen Pauschalbetrag in Höhe von 2.000,-- DM vor. Diesem Vorschlag wurde entsprochen. In dem Antrag auf Entschädigung des Schadens im beruflichen Fortkommen vom 23. November 1962 wurde insbesondere darauf hingewiesen, dass Julius Less als Herausgeber und Annoncenakquisiteur einer Möbelfachzeitschrift sowie späterer Mitinhaber einer Kleinmöbelfabrik zwischen 6.000,-- und 10.000,-- RM verlustig gegangen sein muss. Sowohl der Neffe Hans Less als auch die Nichte Ruth Avivi und die Großkusine Ilse Meyer sowie Rudolf Lewy und Pierre Schwab gaben eidesstattliche Erklärungen ab. Am 7. November 1962 schlug der Rechtsanwalt einen Pauschalbetrag in Höhe von 15.300,-- DM vor. Am 23. April 1963 kam es zu einem Vergleich in Höhe von 12.500,-- DM.
Der Sohn Werner (Avner) Less, der am 7. November 1936 Vera Gonsiorowski geheiratet hatte und am 5. September 1938 über die Hechaluz-Bewegung nach Palästina eingewandert war, wurde als "Eichmann-Verhörer" bekannt. Als Polizeihauptkommissar war es in den Jahren 1960-1961 seine Aufgabe, den millionenfachen Judenmörder Adolf Eichmann zu verhören. Dies tat er insgesamt 275 Stunden lang. Less beschreibt Eichmann als einen „geborenen Lügner, der nur die Wahrheit sagen wird, wenn sie ihm nützlich erscheint.“ Avner Less musste seine Verhörtaktik des Öfteren ändern, da Eichmann meist weitschweifig und ausweichend antwortete. Seine Eindrücke über den Menschen Eichmann vertraute Avner Less einem Tagebuch und den Briefen an seine Frau an.


Biografie
Julius Less wurde am 7. Dezember 1885 als Sohn des Kaufmanns Hermann und Jenny Less in Rössel/Ostpreußen geboren. Von seiner Kindheit und Jugend ist nichts Näheres bekannt. Er hatte noch eine Schwester namens Betty (* 30.9.1988; s. dort) und vermutlich noch einen Bruder. Nach Beendigung seiner kaufmännischen Lehrzeit als Kaufmann in der Trikotagenbranche arbeitete Julius Less im Laufe seines Lebens in vielen kaufmännischen Branchen auf selbstständiger Basis. Zunächst zog er vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in das prosperierende Berlin. Im Jahr 1912 heiratete er Helene Levy (* 11.9.1887) und wohnte mit ihr in der Prager Straße 29. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Karl-Heinz (* 7. 6.1914), Lieselotte (* 8.12.1915) und Werner (* 18.12.1916). Alle drei Kinder besuchten höhere Schulen, erhielten privaten Musik- und Kunstunterricht und wurden von einem Kinderfräulein betreut. Julius Less nahm am Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger teil und diente bis zum Ende des Krieges als Infanterist im Garde-Füsilier-Regiment des Gardekorps der Preußischen Armee mit Garnison in Berlin. Das Garde-Füsilier-Regiment wurde nach der bunten Regimentsuniform scherzhaft "Maifkäferregiment" genannt. Nach dem Krieg war er zusammen mit seinem Partner Rubin an einer Zigarettenfabrik in Sachsen beteiligt. 1924 wurde Julius Less Teilhaber der Firma A. Ziemsen Verlag in Wittenberg an der Elbe, Lukas-Cranach-Straße 21. Dieser technisch ausgerichtete Verlag gab mehrere Möbelfachzeitschriften heraus. Julius Less kümmerte sich von Berlin aus als Mitinhaber insbesondere um die Akquisition von Anzeigen. Der Familie ging es wirtschaftlich sehr gut, sie unterhielt eine große Wohnung in der Düsseldorfer Straße 70. Zwei Hausangestellte besorgten den Haushalt und es wurden häufig große, gastfreundliche Gesellschaften gegeben. Gleich zu Beginn der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 jedoch schied er aus dem Verlag aus. Ein weiterer Schicksalsschlag war der Tod seiner Frau. Helene Less starb am 5. Mai 1933 im Alter von nur 45 Jahren an Pankreaskrebs. Es ist anzunehmen, dass sein Ausscheiden aus dem Verlag mit dem Tod seiner Frau zusammenhing, denn er entschloss sich zu einer Auswanderung nach Frankreich. Dort fand er aber keine Verdienstmöglichkeiten und kehrte 1934 nach Deutschland zurück. Hier nahm er wieder eine Tätigkeit in der Möbelfachzeitschriftenbranche auf. Im Jahre 1935 oder 1936 beteiligte er sich zusammen mit einem Herrn Danziger an einer Kleinmöbelfabrik in der Großen Frankfurter Allee in Berlin. Seine zweite Frau Betty Kamm (s. dort) hatte er 1936 geheiratet. Das Ehepaar wohnte in der Wilmersdorfer Straße 98. Im Jahre 1938 wurde seine Möbelfirma "arisiert". Nach der Liquidation der Kleinmöbelfabrik übernahm Julius Less die Wohnung seines Verwandten Dr. Robert Less in der Kleiststraße 31. Dr. Robert Less selbst wanderte aus. Die Wohnung, die er 1938 mit seiner Frau bezog und die eigentlich aus zwei Wohnungen mit fünf Zimmern mit Küche und einer weiteren Wohnung mit drei Zimmern und einer Küche bestand, wurde von Julius Less zum größten Teil vermietet. Vermutlich bestritt er nach dem Verlust seiner Firma für Kleinmöbel damit den Lebensunterhalt für sich und seine Frau. Die Less' hatten vier Untermieter: Olga Littmann in einem möblierten Zimmer mit Pension für 150,-- RM, Max Neumark in einem möblierten Zimmer für 140,-- RM, Gabriel Blumenfeld in einem möblierten Zimmer für 120,-- RM und Ella Lebram, die für ihr möbliertes Zimmer keine Miete bezahlte. Das Ehepaar Less bezahlte für ihren Teil der 8 ½-Zimmerwohnung, die über eine Etagenheizung, ein Badezimmer, eine Mädchen-kammer, WC und einem Fahrstuhl verfügte, eine Miete in Höhe von 210,70 RM. Im Jahr 1938 wanderten alle drei Kinder noch rechtzeitig nach Palästina aus. Seit 1939 wohnte auch Julius Schwester Betty Simon mit ihrem Mann Meyer Max in der Kleiststraße 31. Betty Simon war infolge einer Denunziation durch eine Kundin, die den Simons Geld schuldete, im Jahre 1939 in Tapiau denunziert und verhaftet worden. Sie verbrachte danach einen Monat im Gefängnis. Die Familie flüchtete daraufhin nach Berlin. Am 7. Januar 1942 füllte Julius Less seine Vermögenserklärung aus. Wie groß die Wohnung in der Kleiststraße gewesen sein muss, lässt sich daran erkennen, dass zehn kleine und zwei große Tische vorhanden waren sowie 20 Stühle. Am 11. Januar 1943 wurde ihm in der Großen Hamburger Straße 26 die am 1. Oktober 1942 bereits ausgestellte Verfügung über den Verlust seines gesamten Vermögens zugestellt.
Am 12. Januar 1943 wurde er zusammen mit seiner Frau abgeholt und mit dem 26. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Seitdem gibt es weder von ihm noch von seiner Frau ein weiteres Lebenszeichen. Als ihr Todeszeitpunkt wurde später der 8. Mai 1945 angenommen.
Am 1. Mai 1943 forderte der Hausbesitzer für die Wohnung Less noch 632,10 RM Miete vom Hauptplanungsamt. Da sich das Hauptplanungsamt dafür als nicht zuständig erachtete, schrieb er anschließend an die Vermögensverwertungsstelle und forderte von ihr den Ausgleich des Mietrückstands. Im Juni 1943 betrug der Mietrückstand bereits 1.053,50 RM. Eine Inventarbewertung der Wohnung Less ergab am 10. März 1943 einen Betrag in Höhe von 515,-- RM. Die Wohnung wurde von dem Gerichtsvollzieher als "schmutzig" eingestuft. Das Finanzamt Schöneberg bestätigte am 22. Januar 1944, dass Julius Less und seine Ehefrau nicht zur Vermögenssteuer veranlagt waren.
Am 24. Dezember 1957 stellten die Kinder von Julius Less einen Entschädigungsantrag. Lieselotte Less hatte am 14. April 1943 in Jerusalem Fritz Katz geheiratet. Der Sohn Werner nannte sich jetzt Avner. Am 1. Dezember 1965 meldete der Rechtsanwalt für alle möglichen Schäden die Ansprüche der Erben an. Am 19. Juli 1960 wurde ein eigenständiger Antrag auf Entschädigung des Schadens an Freiheit gestellt. Der Antrag wurde am 20. September 1961 mit 6.450,-- DM positiv beschieden. Am 28. Mai 1963 wurde ein weiterer Antrag für den Schaden an Vermögen und Eigentum gestellt. Dabei wurden die Wohnungseinrichtungen in der Düsseldorfer Straße 70 und die Kleiststraße 31 berücksichtigt. Da die Wohnung in der Düsseldorfer Straße anlässlich der Emigration nach Frankreich 1933 aufgelöst wurde, schlug der Rechtsanwalt am 28. Mai 1963 einen Pauschalbetrag in Höhe von 2.000,-- DM vor. Diesem Vorschlag wurde entsprochen. In dem Antrag auf Entschädigung des Schadens im beruflichen Fortkommen vom 23. November 1962 wurde insbesondere darauf hingewiesen, dass Julius Less als Herausgeber und Annoncenakquisiteur einer Möbelfachzeitschrift sowie späterer Mitinhaber einer Kleinmöbelfabrik zwischen 6.000,-- und 10.000,-- RM verlustig gegangen sein muss. Sowohl der Neffe Hans Less als auch die Nichte Ruth Avivi und die Großkusine Ilse Meyer sowie Rudolf Lewy und Pierre Schwab gaben eidesstattliche Erklärungen ab. Am 7. November 1962 schlug der Rechtsanwalt einen Pauschalbetrag in Höhe von 15.300,-- DM vor. Am 23. April 1963 kam es zu einem Vergleich in Höhe von 12.500,-- DM.
Der Sohn Werner (Avner) Less, der am 7. November 1936 Vera Gonsiorowski geheiratet hatte und am 5. September 1938 über die Hechaluz-Bewegung nach Palästina eingewandert war, wurde als "Eichmann-Verhörer" bekannt. Als Polizeihauptkommissar war es in den Jahren 1960-1961 seine Aufgabe, den millionenfachen Judenmörder Adolf Eichmann zu verhören. Dies tat er insgesamt 275 Stunden lang. Less beschreibt Eichmann als einen „geborenen Lügner, der nur die Wahrheit sagen wird, wenn sie ihm nützlich erscheint.“ Avner Less musste seine Verhörtaktik des Öfteren ändern, da Eichmann meist weitschweifig und ausweichend antwortete. Seine Eindrücke über den Menschen Eichmann vertraute Avner Less einem Tagebuch und den Briefen an seine Frau an.