Abraham Boroschek wurde am 31. Oktober 1860 im preußischen Jarotschin (ab 1919 das polnische Jarocin) geboren. Er erlernte das Handwerk des Herrenschneiders und heiratete vermutlich um 1885 Rosa Peiser. Ihre vier gemeinsamen Kinder: Sara, Regina, Jack und Max wurden ebenfalls in Jarotschin geboren. Vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen ging die Familie um 1895 in die boomende Hauptstadt Berlin.
Ab 1896 finden sich im Berliner Adressbuch Einträge zum Schneider A. Boroschek; zunächst in Friedrichshain, dann in Mitte und später in Prenzlauer Berg.
1910 zog die Familie in die Lothringer Straße 51, 4. Etage, unmittelbar am Rosenthaler Platz gelegen. Diese Anschrift blieb für die kommenden 20 Jahre der Familienwohnsitz.
1911 wechselte Abraham in die für einen ehemaligen Handwerker eher ungewöhnliche Beamtenlaufbahn. Vermutlich war er bei der Jüdischen Gemeinde als Synagogendiener angestellt, denn dies gab er als Trauzeuge bei der Hochzeit seines Sohnes Jack im Jahr 1930 an. Zu diesem Zeitpunkt war Abraham bereits Witwer. Seine Ehefrau Rosa war 1926 verstorben.
Ab etwa 1937 wohnte Abraham bei seiner Tochter Regina in der Niebuhrstraße 69 in Berlin-Charlottenburg. Als Regina Anfang 1939 ihre Emigration vorbereitete, zog Abraham zu Sohn Jack und Schwiegertochter Martha nach Pankow in die Trelleborger Str. 16. Aus dieser Wohnung mussten sie Anfang 1943 in die Schönhauser Allee 140 umziehen.
Am 17. März 1943 wurde der fast 83-jährige Abraham Boroschek mit dem „4. Großen Alterstransport“ von Berlin ins KZ Theresienstadt deportiert. Er verstarb dort am 24. Dezember 1943, sicher infolge der dort herrschenden unmenschlichen Zustände.
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