Gertrud Zeiz geb. Segall

Verlegeort
Wittelsbacherstraße 25
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
17. Oktober 2024
Geboren
19. August 1890 in Culm (Westpreußen) / Chełmno
Verhaftet
von 08. August 1943 in Wien
Deportation
am 07. Oktober 1943 nach Auschwitz
Ermordet
04. November 1943
Biografie

vGertrud Segall wurde am 19. August 1890 in Culm geboren und 

am 4. November 1943 in Auschwitz ermordet.

Ihre Mutter Adele Segall geb. Kurtzig lebte bis zu ihrer Deportation 1942/43 in Berlin; ihr Vater Gabriel Segall war bereits 1905 verstorben. 

Ihr Bruder lebte in Berlin, bis auch er 1943 nach Auschwitz deportiert wurde.

“Sie machte Abitur und nahm anschließend in Sachsen ein Studium auf, das sie an der Universität Hamburg fortsetzte, `wo sie auch am radiologischen Institut arbeitete´.” (Hanno Zeiz in Silke Engel, 2017)

Sie konnte ihre medizinisch-technischen Studien wg. des Ersten Weltkrieges nicht abschließen.

1915 war die Hochzeit mit August Hermann Zeiz. Im selben Jahr wurde der gemeinsame Sohn Thomas Hanno Zeiz geboren.

Sie lebten bis 1935 in Berlin. Danach lebte sie mit ihrem Mann in Wien. Dort ließ sie sich 1937 taufen.

Sie wurde am 8. August 1943 in Wien verhaftet 

Sie war also Mitte 50, als sie im KZ ermordet wurde. Ihr Mann war wegen seiner journalistischen Arbeit festgenommen worden und im KZ inhaftiert. Seine Abwesenheit wurde von den Nazis genutzt, um Gertrud zu verhaften und ins KZ zu verschleppen. 

Gedicht aus Thomas Sessler 1969 (alias Hanno Zeiz) Die Unendlichkeit wird bleiben (Auschwitz) erschienen bei Österreichische Verlagsanstalt Wien.

Dein Grab such ich
umsonst.
Kein Blatt im Herbst
fällt auf den
aufgeworfenen Hügel.
Kein Klang
von fremden Fuß
wirft Dir ein Echo
zu.
Die Erde hat Dich nicht.
Die Asche,
die sich mischte
mit den ungezählten
Gleichen,
hat nur in Gott
und nur in meiner
eigenen Seele
Ruh.