Sophie Kahn wurde am 14. April 1875 in Darmstadt geboren. Von ihrem Leben ließen sich nur wenige Spuren finden. Wie sie ihre Kindheit und Jugend in Darmstadt verbrachte, wann und warum sie nach Berlin kam, welchen Beruf sie ausübte, wie lange sie in der Worpsweder Straße in Steglitz wohnte, all das ist heute leider nicht mehr bekannt.
Das wenige, was wir wissen, fand sich vor allem in Dokumenten der NS-Bürokratie: die Volkszählung vom Mai 1939 erfasste sie als ‚Nicht-Arierin' in der Worpsweder Straße 7, in einer Vermögenserklärung gab sie am 30. März 1942 ein Bankvermögen von 2470,50 RM an.
In der Deportationsliste vom 2. April 1942 ist sie als „ledig“ und „arbeitsfähig“ verzeichnet. Hier findet sich als ihre letzte Wohnadresse die Großgörschenstraße 24, ein sogenanntes ‚Judenhaus', in das sie wahrscheinlich bereits 1940/41 umziehen musste.
Sophie Kahn wurde am 2. April 1942 gemeinsam mit mehr als 1.000 Menschen nach Warschau deportiert. Am 5. April erreichte der Transport das zu diesem Zeitpunkt schon völlig überfüllte Warschauer Ghetto . Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Sophie Kahn hat den Holocaust nicht überlebt.
Der Stolperstein für Sophie Kahn wurde am 13. Oktober 2018 verlegt. Die Recherchen zu ihrem Lebenslauf haben Schüler und Schülerinnen des Beruflichen Gymnasiums der Wilhelm-Ostwald-Schule übernommen.
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