Betty Steinthal née Feitler

Location 
Droysenstr. 13
District
Charlottenburg
Stone was laid
17 October 2024
Born
01 January 1860 in Seeheim (Hessen)
Deportation
on 17 August 1942 to Theresienstadt
Murdered
29 January 1943 in Theresienstadt
Biography

Betty Feitler wurde am 1. Januar 1860 in Seeheim/Hessen geboren.

Ihre Eltern waren Herz und Sara Feitler. Im April 1880 heiratete Betty (Bettche) Hely Steinthal, Jahrgang 1849, in Darmstadt. Das Paar hatte zwei Kinder, den Sohn Sally, geb. 1882 in Koblenz und die Tochter Elsa Selma, geb. 1885 in Mannheim. Hely war von Beruf Kaufmann. In der Innenstadt von Mannheim (C 1.3) war er Inhaber der Firma „L. Steinthal Wäschefabrik, Betten- und Ausstattungsgeschäft“. Auch die Familie wohnte in der Innenstadt Mannheims (M 2 15b), was auf Wohlstand schließen lässt. Hely starb am 4. April 1925 in Mannheim. Nach seinem Tod übernahm Betty als „Kfm. Wwe.“ die Firma, jetzt „Agentur in Leinen und Baumwollwaren“. Ihre Tochter Elsa Selma heiratete 1910 Julius Simon in Mannheim. 

Durch einen „Kaufvertrag“ vom 10. November 1937 erwirbt ein Karl Wilhelm Eppel das 266 qm große Grundstück Hofreite Nr. 30 Kasinostraße in Darmstadt von Betty Steinthal und mehreren Feitler - Angehörigen für 12.000 RM. Zu diesem Zeitpunkt war Bettys Adresse bereits Hektorstraße  6 in Berlin. Ihr Unternehmen war wie jedes andere jüdische Unternehmen „arisiert“, d. h. sie wurde enteignet.

Wann Betty nach Berlin gezogen ist, ist nicht bekannt. Ihre Adresse lt. Volkszählung von 1939 war die Droysenstraße 13. Sie wohnte als Untermieterin bei der Familie Mandel. Am 30. August 1940 zog Betty 80-jährig ins jüdische Altersheim im Weinbergsweg 13. Ihre letzte Adresse war in dem Israelitischen Heimathaus in Berlin-Mitte, Gormannstraße 3.

Am 17. August 1942 wurde Betty zusammen mit gut 1000 Personen in Viehwaggons mit dem sogenannten 1. großen Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb sie 83-jährig am 29. Januar 1943.