Ludwig Cohn

Location 
Hauptstr. 63
District
Schöneberg
Stone was laid
22 February 2020
Born
21 September 1870 in Berlin
Deportation
on 24 August 1942 to Theresienstadt
Murdered
21 March 1943 in Theresienstadt
Biography

Ludwig Cohn wurde am 21. September 1870 als Sohn jüdischer Eltern in Berlin geboren. Er hatte zwei Schwestern, Marianne und Alice. Er wurde Bankkaufmann und diente im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 als Soldat. Anschließend war er als Beamter der Devisenbeschaffungsstelle tätig, danach bei der Reichskreditgesellschaft SA.G. 1924 heiratete er die verwitwete Louise Böhm geborene Rosenbaum (geb. 26. April 1872 in Ratibor), die aus erster Ehe einen Sohn Gerhard hatte. Sie lebten von 1935 bis 1939 in Schöneberg in die Hauptstraße 63. Dort mussten sie 1939 ausziehen und als Untermieter zu Max Schächter in die Wielandstraße 5 in ein Zimmer ziehen. Ludwig Cohn wurde am 1. August 1936 vorzeitig in den Ruhestand versetzt, später als andere jüdische Beamte, weil er Kriegsteilnehmer war. Ludwig Cohn erhielt eine Pension von der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte in Höhe von 111,50 Mark monatlich sowie eine Beihilfe von der Reichskreditbank von 125,00 Mark monatlich. Er besaß einige Wertpapiere u. a. eine Zooaktie mit Aquarium. Sie wurden gemeinsam mit dem 48. Alterstransport am 24. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Ludwig Cohn starb an einer schweren Darminfektion infolge der monatelangen Unterernährung am 21. März 1943. Luise Cohn überlebte Theresienstadt, am 7. Juli 1945 befand sie sich im DP-Lager Deggendorf. Sie verließ Europa 1947, um ihrem Sohn Gerhard nach Australien zu folgen. Dort starb sie am 17. April 1951.