Frieda Katz wurde am 5. Oktober 1906 in der Linienstraße 219 in Berlin-Mitte geboren. Ihre Eltern, der Schneider Juda Leib Katz und Laja, geb. Pomeranz (*1878 in Jaskowicz, Österreich-Ungarn/Galizien), hatten um 1896 in Galizien geheiratet.
Frieda hatte drei Geschwister: Die Schwestern Mincza (*1897) und Keila (*1899) wurden noch in Galizien geboren. Um 1900 muss die junge Familie nach Berlin übersiedelt sein, denn der Bruder Abraham kam 1902 im Berliner Scheunenviertel zur Welt.
Als die 19-jährige Schwester Mincza im August 1916 den Tischler David Neutuch heiratete, war ihr Vater Juda Leib bereits verstorben. Die Familie wohnte zu dieser Zeit in der Ackerstraße in Berlin-Mitte.
Die 38-jährige Laja Katz musste nun ihre Familie allein durchbringen. Sie zog 1918 mit ihrer Familie in die Kastanienallee 73 in Prenzlauer Berg und betrieb dort eine Möbelhandlung.
Ab 1923 ließ sich Laja im Berliner Adressbuch als Helene Katz eintragen. Unter diesem Namen und der Kastanienallee 73 wird sie in den Adressbüchern bis zum Jahrgang 1932 genannt. Ab 1933 firmiert die neue Firma Katz & Trattner Möbelhandlung in der Kastanienallee 74. Laja/Helene hatte ihr Geschäft mit dem Schwiegersohn zusammengelegt und war ins Nebenhaus gezogen. Wahrscheinlich arbeitete Frieda in diesem Geschäft mit.
Im Zuge der antisemitischen Verfolgungen in Deutschland musste die Familie Katz 1938 ihr Geschäft schließen.
Frieda und ihre Mutter wohnten bis August 1942 in der Kastanienallee 74. Beide wurden im Mai 1939 in der Volkszählung unter dieser Anschrift erfasst.
Am 15. August 1942 wurden Laja und Frieda Katz mit dem „18. Osttransport“ nach Riga deportiert. Sie wurden am 18. August 1942 im Wald von Rumbula, einem Stadtteil Rigas, in einer Massenerschießung ermordet.
Die Schwester Mincza und der Bruder Abraham überlebten den Holocaust . Sie stellten 1959 aus Israel Wiedergutmachungsanträge bei den westdeutschen Behörden. Die Schwester Keila und ihre Familie haben den Genozid an den europäischen Jüdinnen und Juden nicht überlebt. Ihr genaues Schicksal ist bis heute nicht geklärt.
Für Frieda und Laja Katz wurden in der Kastanienallee 74 auf Initiative des Eigentümers Stolpersteine verlegt.
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