Libe Lena Kibak née Bäcker

Location 
Kollwitzstraße 54
Historical name
Weißenburger Straße 23
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
05 December 2017
Born
28 January 1889 in Czernowitz
Occupation
Schneiderin
Deportation
on 15 August 1942 to Riga
Murdered
18 August 1942 in Riga-Rumbula oder Bikernieki
Biography

n.n.

Biography

Libe Lena Bäcker und Mendel „Max“ Kibak wohnten bei ihrer Hochzeit am 24. August 1915 in der Mendelssohnstr. 14. Am 4.2.1917 wurde ihr Sohn Joachim geboren. Beide Eheleute kamen aus Czernowitz, Cernauti, Bukovina in der heutigen Ukraine, dort wurden sie geboren. 

Lenas Vater Berl Bäcker war Schneider und lebte und arbeitete in der Linienstraße 240, wo auch Lena und Mendel Kibak zunächst nach ihrer Hochzeit wohnten. Mitte der 20er Jahre zogen sie in die Straßburger Straße und wahrscheinlich Mitte der 30er Jahre zogen sie in die Weissenburger Straße 23 (heute Kollwitzstraße 54). Joachim feierte seine Bar Mitzwah 1930 in der Synagoge Rykestraße und besuchte eine jüdische Schule.

Am 8. November 1938, einen Tag vor der „Reichspogromnacht“, floh der 21jährige Joachim Kibak mit dem Schiff in die USA. Er heiratete dort und hatte eine Tochter. Joachim Kibak starb am 16. Oktober 1997 in Long Island/New York.

Als die Massenvernichtung durch Vergasungen in den Konzentrationslagern begann, errichtete die Gestapo 15 Sammellager in Berlin. Eines davon war im ehemaligen jüdischen Altersheim in der Schönhauser Allee 22. Im Sammellager herrschten unmenschliche Zustände, die Menschen mussten dort Tage und Wochen bleiben. Viele starben dort oder begingen Selbstmord. Die anderen, mehr als 6.000 jüdische Bewohner aus Prenzlauer Berg, wurden von dort u.a nach Auschwitz deportiert und in den dortigen Gaskammern ermordet. Andere kamen in andere Ghettos oder Konzentrationslager.

Lena und Max Kibak mussten sich Anfang August 1942 in der Schönhauser Allee 22 einfinden. Sie wurden dann von dort zum Güterbahnhof Berlin-Moabit gebracht. Der Güterbahnhof Moabit diente ab Januar 1942 als Deportationsbahnhof. Etwa 30.000 Juden wurden von den Rampen der Gleise 69, 81 und 82 in Güterwaggons gepfercht und in die KZs Osteuropas deportiert, wo fast alle von ihnen ermordet wurden.

Das Ehepaar Kibak wurde am 15.08.1942 mit der Reichsbahn deportiert. Der Sonderzug Da 401 (18. Osttransport) verließ den Güterbahnhof Berlin-Moabit mit 1004 Juden Berlin. Ziel war das Ghetto  Riga. Der Zug erreichte Riga am 18.08.1942. om Bahnhof mussten die Überlebenden ins Getto viele Kilometer laufen.  

Diejenigen, die den Fußmarsch in das Ghetto nicht leisten konnten, wurden mit Lastkraftwagen fortgeschafft. Sie wurden in den Wäldern von Rumbula und Bikernieki erschossen. Darunter 57 Kinder unter zehn Jahren sowie Libe Lena und Mendel Kibak.