Carl Pohle

Location 
Silbersteinstraße 114
District
Neukölln
Stone was laid
16 November 2015
Born
08 December 1889 in Berlin
Occupation
Schuhmacher
Excecuted
05 June 1944 in Brandenburg an der Havel
Biography
Carl Pohle wurde am 08.12.1889 in Berlin geboren. Er wohnte in der Knesebeckstr. 59 ,das ist heute die Silbersteinstr. 114 und war gelernter Schuhmacher, später Heimarbeiter. Von 1916-1917 war er Soldat. Kurzzeitig um 1929 war er auch als Schreibhilfe tätig. Carl Pohle hatte noch fünf Geschwister ,1943 lebte aber nur noch eine seiner Schwestern. Sein Vater Rudolph war Schuhmachermeister gewesen. Seine Frau hieß Margarete, geborene Lehmann, Jahrgang 1887. Sie hatten zwei Töchter Namens Ruth , geb.1920, und Lucie.

Carl Pohle verachtete das nationalsozialistische Regime und war an der Gründung der bekennenden Kirche beteiligt. Die bekennende evang. Kirche sah das Bekenntnis durch die Nationalsozialisten angegriffen. Denn die NSDAP strebte eine Durchsetzung des Christentums durch ein Neuhaidentum (Neopaganismus) an. Carl Pohle war um 1940/41 Vorsitzender des Bruderrates der Phillip-Melanchton Kirche, fungierte als legitime Leitung der BK.

Seit 1928 konnte er den Beruf des Schuhmachers nicht mehr ausüben, saß im Rollstuhl, war zudem noch seit 1931 rechtsseitig gelähmt, was finanzielle Schwierigkeiten mit sich brachte. Durch Heimarbeit besserte er zusammen mit seiner Frau den Lebensunterhalt auf. Zeitweise war er stellvertretender Leiter der DNVP (Deutschnationale Volkspartei).Diese rechtskonservative und monarchistische Partei verlor aber schon 1930 an Bedeutung und löste sich schon 1933 komplett auf. Carl Pohle war völlig anti–nationalsozialistisch eingestellt, woraus er keinen

Hehl machte. Er verwerte sich gegen den Hitlergruß und verbat sich diesen auch besonders in seiner Gegenwart.

Auf der privaten Verlobungsfeier am 19. Februar 1943 seiner Tochter soll er sich über das NS-Regiem verachtend geäußert haben. Er stufte es als verbrecherich und verderblich ein .Auch soll er Hitler einen ,,Schweinehund`` und ,,Lump`` genannt haben der uns alle ins Verderben führt. Außerdem bekannte er sich dazu, Feindsender zu hören, welches damals hart geahndet wurde, wenn es herauskam.

Die Verlobung seiner Tochter Ruth zerbrach kurze Zeit später, die Tochter hat sie nach 14 Tagen wieder gelöst. Sie war bis zum 13.03.1943 mit einem Feldwebel verlobt gewesen.

Carl Pohle wurde wenig später denunziert , vermutlich vom ehem. Verlobten seiner Tochter und dessen Pflegerin , denn ihr ehem. Verlobter war kriegserblindet.

Verhaftet wurde Carl Pohle am 24.09.1943 wegen staatsfeindlicher Äußerungen.

Am 9.März 1944 kam er vor den Volksgerichtshof und wurde angeklagt wegen defaitistischer Hetze, maßlosen Führer- Beschimpfens und somit Wehrkraftzersetzung. Vier Zeugen sagten gegen ihn aus, darunter war auch der ehem. Verlobte seiner Tochter , sowie dessen Pflegerin.

Ein Urteil wurde am 17.04. 1944 verhängt, welches wie folgt begründet wurde.

Es hieß in der Anklageschrift ,er hätte den Führer maßlos beschimpft, sei somit ehrlos und wird daher mit dem Tode zu bestrafen. Er kam in das Männergefängnis nach Brandenburg/Görden.

Sein Anwalt stellte daraufhin am 21. 04. 1944 ein Gnadengesuch, am 5.Mai 1944 stellt Frau Pohle ein Gnadengesuch, dann am 7.Mai 1944 stellt Tochter Ruth Syring eines. Tochter Lucie dachte immer noch ihr Vater würde frei kommen.

Beide Töchter waren zu der Zeit schon verheiratet.

Alle drei Gnadengesuche wurden abgelehnt.

Man vollstreckte trotz allem das Urteil, nämlich am 5. Juni 1944. Er starb unter dem Fallbeil (Guilliotine).

Margarete Pohle bekam schon einen Tag später die Todesnachricht von Oberpfarrer Reymann überbracht.

Seit ca. 1950 befindet sich eine Gedenktafel für Carl Pohle innerhalb der Phillip-Melanchton Kirche.

Seine Urne befindet sich noch heute auf dem Ehrenhain am Marienberg in Brandenburg an der Havel. Es gibt vier Gedenktafeln, die am Eingang an ca. 300 Opfer erinnern, darauf befindet sich sein Name .
Biography
Carl Pohle wurde am 08.12.1889 in Berlin geboren. Er wohnte in der Knesebeckstr. 59 ,das ist heute die Silbersteinstr. 114 und war gelernter Schuhmacher, später Heimarbeiter. Von 1916-1917 war er Soldat. Kurzzeitig um 1929 war er auch als Schreibhilfe tätig. Carl Pohle hatte noch fünf Geschwister ,1943 lebte aber nur noch eine seiner Schwestern. Sein Vater Rudolph war Schuhmachermeister gewesen. Seine Frau hieß Margarete, geborene Lehmann, Jahrgang 1887. Sie hatten zwei Töchter Namens Ruth , geb.1920, und Lucie.

Carl Pohle verachtete das nationalsozialistische Regime und war an der Gründung der bekennenden Kirche beteiligt. Die bekennende evang. Kirche sah das Bekenntnis durch die Nationalsozialisten angegriffen. Denn die NSDAP strebte eine Durchsetzung des Christentums durch ein Neuhaidentum (Neopaganismus) an. Carl Pohle war um 1940/41 Vorsitzender des Bruderrates der Phillip-Melanchton Kirche, fungierte als legitime Leitung der BK.

Seit 1928 konnte er den Beruf des Schuhmachers nicht mehr ausüben, saß im Rollstuhl, war zudem noch seit 1931 rechtsseitig gelähmt, was finanzielle Schwierigkeiten mit sich brachte. Durch Heimarbeit besserte er zusammen mit seiner Frau den Lebensunterhalt auf. Zeitweise war er stellvertretender Leiter der DNVP (Deutschnationale Volkspartei).Diese rechtskonservative und monarchistische Partei verlor aber schon 1930 an Bedeutung und löste sich schon 1933 komplett auf. Carl Pohle war völlig anti–nationalsozialistisch eingestellt, woraus er keinen

Hehl machte. Er verwerte sich gegen den Hitlergruß und verbat sich diesen auch besonders in seiner Gegenwart.

Auf der privaten Verlobungsfeier am 19. Februar 1943 seiner Tochter soll er sich über das NS-Regiem verachtend geäußert haben. Er stufte es als verbrecherich und verderblich ein .Auch soll er Hitler einen ,,Schweinehund`` und ,,Lump`` genannt haben der uns alle ins Verderben führt. Außerdem bekannte er sich dazu, Feindsender zu hören, welches damals hart geahndet wurde, wenn es herauskam.

Die Verlobung seiner Tochter Ruth zerbrach kurze Zeit später, die Tochter hat sie nach 14 Tagen wieder gelöst. Sie war bis zum 13.03.1943 mit einem Feldwebel verlobt gewesen.

Carl Pohle wurde wenig später denunziert , vermutlich vom ehem. Verlobten seiner Tochter und dessen Pflegerin , denn ihr ehem. Verlobter war kriegserblindet.

Verhaftet wurde Carl Pohle am 24.09.1943 wegen staatsfeindlicher Äußerungen.

Am 9.März 1944 kam er vor den Volksgerichtshof und wurde angeklagt wegen defaitistischer Hetze, maßlosen Führer- Beschimpfens und somit Wehrkraftzersetzung. Vier Zeugen sagten gegen ihn aus, darunter war auch der ehem. Verlobte seiner Tochter , sowie dessen Pflegerin.

Ein Urteil wurde am 17.04. 1944 verhängt, welches wie folgt begründet wurde.

Es hieß in der Anklageschrift ,er hätte den Führer maßlos beschimpft, sei somit ehrlos und wird daher mit dem Tode zu bestrafen. Er kam in das Männergefängnis nach Brandenburg/Görden.

Sein Anwalt stellte daraufhin am 21. 04. 1944 ein Gnadengesuch, am 5.Mai 1944 stellt Frau Pohle ein Gnadengesuch, dann am 7.Mai 1944 stellt Tochter Ruth Syring eines. Tochter Lucie dachte immer noch ihr Vater würde frei kommen.

Beide Töchter waren zu der Zeit schon verheiratet.

Alle drei Gnadengesuche wurden abgelehnt.

Man vollstreckte trotz allem das Urteil, nämlich am 5. Juni 1944. Er starb unter dem Fallbeil (Guilliotine).

Margarete Pohle bekam schon einen Tag später die Todesnachricht von Oberpfarrer Reymann überbracht.

Seit ca. 1950 befindet sich eine Gedenktafel für Carl Pohle innerhalb der Phillip-Melanchton Kirche.

Seine Urne befindet sich noch heute auf dem Ehrenhain am Marienberg in Brandenburg an der Havel. Es gibt vier Gedenktafeln, die am Eingang an ca. 300 Opfer erinnern, darauf befindet sich sein Name .