Horst Dietrich Salomon wurde am 18. Februar 1917 in Berlin-Wilmersdorf geboren. Seine Eltern waren Martha Marie Salomon geb. Abrahamowsky (1886–1971) und der Fabrikant und Handelsgerichtsrat Alfred Michaelis Salomon (1878–1945). Seine Schwester Irmgard Viktoria Louise Salomon war am 12. April 1915 ebenfalls in Berlin geboren worden.
„Nach der Vorschule besuchte unser Sohn eine Schule, die meiner Erinnerungen nach Kaiser Friedrich Schule hiess und sich in Berlin-Wilmersdorf oder Berlin-Friedenau befand. Dort bestand unser Sohn im Jahre 1931 sein ,Einjähriges‘. Danach schickten wir ihn nach Genf, und brachten ihn dort in einem Institut Roche unter, wo unser Sohn vor allem Sprachen lernen sollte. Es war die Absicht meines Mannes, den Jungen später ins Geschäft zu nehmen. Deshalb fanden wir es für diesen Zweck dann ausreichend, dass unser Sohn mit dem Einjährigen die Schule verliess, wenn dieser Schulausbildung eine gründliche Ausbildung in den modernen Sprachen im Ausland erfolgte. Diesem Zweck diente der Aufenthalt in Genf, der jedoch im Sommer 1933 abgebrochen wurde, da sich die ursprünglichen Berufspläne durch die veränderten politischen Verhältnisse nicht mehr verwirklichen liessen. Horst Dietrich ist im November 1933 [es muss 1937 heißen; Anm. der Verfasserin] mit uns ausgewandert, ohne die von uns beabsichtige Schul- und Berufsausbildung vollendet zu haben.“ Diese von seiner Mutter im Oktober 1966 getätigte Aussage findet sich in der Entschädigungsakte von Horst Dietrich Salomon.
Gemeinsam mit seinen Eltern und seiner Schwester floh Horst Dietrich Salomon in die Niederlande. Die Familie wohnte in Amsterdam in der Amstelkade 127/I. Ob er in Amsterdam seinen Beruf als Elektrotechniker erlernte, ist nicht bekannt.
Der ledige Horst Dietrich Salomon wurde am 15. Juli 1942 zusammen mit seiner Schwester Irmgard Salomon zunächst ins Lager Westerbork (Niederlande) überführt. Beide sollten am nächsten Tag mit dabei sein, als der erste Deportationszug mit jüdischen Männern, Frauen und Kindern Westerbork mit dem Ziel Auschwitz verließ.
Horst Dietrich Salomon mit der Häftlingsnummer 48389, „wohnhaft Amsterdam, Amstelkade 127/I ist am 9. September 1942 um 18 Uhr 30 Minuten in Auschwitz, Kasernenstraße verstorben“. Als Todesursache wird auf „schriftliche Anzeige des Arztes Doktor der Medizin Kremer in Auschwitz“ Lungenentzündung in die Todesurkunde eingetragen. Horst Dietrich Salomon war 25 Jahre alt.
Alle Texte und Bilder auf dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht ohne Erlaubnis des/r Rechteinhaber*in verwendet werden.