Heinz Herzfeld wurde am 8. August 1895 als Sohn des Kaufmanns Max Salomon Herzfeld und dessen Ehefrau Frieda, geb. Meyer, in Berlin-Mitte geboren. Er heiratete am 4. Dezember 1920 die am 14. Mai 1898 in Chemnitz/Sachsen geborene Buchhalterin Hertha Cerf. Beide wohnten laut Eheurkunde in der Yorckstraße in Berlin-Kreuzberg.
Am 20. September 1921 wurde die Tochter Annemarie geboren. Die junge Familie zog 1922 in die Schönhauser Allee 140 in Berlin-Prenzlauer Berg. Die Berliner Adressbücher nennen bis zur Ausgabe 1933 den Kaufmann Heinz Herzfeld unter dieser Adresse. Der Haushalt besaß sogar einen Telefonanschluss.
Mit ihrer Machtübernahme in Deutschland setzten die Nationalsozialisten sehr zügig Maßnahmen gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger sowie politische Gegnerinnen und Gegner in die Tat um.
Bereits 1933 müssen die Herzfelds vom politischen Boykott jüdischer Geschäfte schwer getroffen worden sein. Heinz musste sein selbständiges Gewerbe aufgeben und die Familie zog um. Ab der Adressbuchausgabe 1935 wird Heinz Herzfeld als Lichtbildvorführer in der Dunckerstraße 21 in Prenzlauer Berg genannt.
Aus den Unterlagen der Volkszählung von 1939 wissen wir, dass im Mai 1939 neben Heinz, Hertha und Annemarie auch Frieda Herzfeld zum Haushalt in der Dunckerstraße 21 gehörte. Wann sie zur Familie ihres Sohnes zog, ist nicht mehr zu ermitteln. Über den Verbleib des Vaters, Max Salomon Herzfeld, konnte nichts in Erfahrung gebracht werden.
Alle Herzfelds hatten die Fragen im Ergänzungsblatt der Volkszählung nach den jüdischen Großeltern mit „JJJJ“ (zwei Großeltern väterlicherseits und zwei Großeltern mütterlicherseits) beantwortet. Damit waren sie nach NS-Ideologie „Volljuden“ und allen staatlichen Repressionen – Entrechtung, Enteignung, Verfolgung und letztlich der Ermordung – ausgeliefert. Zur öffentlichen Brandmarkung mussten sie ab September 1941 den sogenannten „ Judenstern “ tragen. Ab Oktober 1941 begannen die Nazis in Berlin mit den planmäßigen Deportationen und der Ermordung der jüdischen Bevölkerung.
Heinz und seine Ehefrau Hertha wurden am 2. März 1943 (sieben Monate nach der Deportation von Heinz Mutter Frieda) mit dem „32. Osttransport“ über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert.
Heinz kam in das im Aufbau befindliche KZ Auschwitz III Monowitz und musste für die I.G. Farben unter unmenschlichen Bedingungen schwerste Zwangsarbeit leisten. Keine drei Wochen später, am 21. März 1943, war Heinz Herzfeld tot.
Das genaue Todesdatum von Hertha Herzfeld ist unbekannt. Vermutlich wurde sie direkt nach ihrer Ankunft in Auschwitz von ihrem Mann getrennt und ermordet.
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