Hans Rudolf Simon wurde am 24. Juli 1908 in Berlin geboren. Er war das jüngste von drei Kindern des Kaufmanns Ephraim Gotthold Simon und seiner Ehefrau Cäcilie, geb. Leppmann.
Nach dem Besuch des Realgymnasiums Berlin-Grunewald nahm Hans das Studium der Pharmazie und der Medizin an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (der heutigen Humboldt-Universität) sowie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg auf. Am 1. April 1933 erlebte er den Boykott gegen Juden und Jüdinnen und die gewalttätigen Ausschreitungen gegen Studierende und Lehrende in Freiburg. In Anbetracht dieser Ereignisse kam Hans zum Schluss, dass eine Fortsetzung seines Studiums in Deutschland „unmöglich und sinnlos“ sei, und emigrierte 1934 nach Frankreich.
Dort geriet Hans aufgrund seiner deutschen Staatsbürgerschaft in Gefangenschaft. Auch als Frankreich 1940 von den Nationalsozialisten erobert wurde, wurde Hans wegen seiner jüdischen Religionszugehörigkeit weiter gefangen gehalten. Nur unter der Bedingung, sich der Fremdenlegion anzuschließen und in Marokko zu kämpfen, wurde er schließlich aus der Gefangenschaft entlassen. So trat er in den Dienst der Fremdenlegion als Chemiker und wurde nach Marokko geschickt. Als die amerikanischen Truppen Casablanca im Jahr 1943 einnahmen, wurde er vom US-Militär rekrutiert, da er über Englischkenntnisse verfügte.
Nach Kriegsende lebte Hans zunächst weiter in Marokko. Aufgrund seiner Verdienste für die US-Streitkräfte erhielt er 1958 ein Visum für die USA und emigrierte schließlich dorthin. Als Chemiker war er in einem Labor in New Jersey beschäftigt. Nach seiner Pensionierung zog Hans Simon nach San Francisco, wo er im Alter von 82 Jahren starb.
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