Friederike wurde am 1. Januar 1888 in Berlin in eine jüdische Familie geboren. Ihr Vater war Saul Schmer, ihre Mutter war Perla Jente Schmer, geb. Rosenberg. Friederike hatte acht Geschwister, von denen drei vor 1939 starben. Den Geschwistern Max, Martin, Lucie, Erna und Ella gelangte mit ihren Ehepartnern die Flucht nach Palästina und in die USA.
Friederike heiratete am 22. Dezember 1910 ihren ersten Ehemann, den Kaufmann Siegfried Cohn und bekam am 16. Oktober 1911 die Tochter Ilse Margot.
Siegfried Cohn verstarb aber schon am 9. Mai 1912 im Alter von nur 28 Jahren in der gemeinsamen Wohnung in der Münchener Straße 30, da war die Tochter erst 6 Monate alt. Die zweite Ehe mit Heinrich Hamburger schloss Friederike am 4. März 1919. Am 31. Januar 1920 kamen die Zwillingsmädchen Ruth und Ursula zur Welt. Ruth verstarb bereits nach vier Monaten und wurde im jüdischen Friedhof Weißensee bestattet. Die Familie lebte in guten Verhältnissen.
Nach der Machtübernahme der Nazis begann eine Zeit der Erniedrigung und Entrechtung. Antisemitische Gesetze engten das Leben der jüdischen Bevölkerung zunehmend ein. Ursula wurde Kinderpflegerin. Sie ging im April 1941 nach Paderborn in ein jüdisches Umschulungslager, in der Hoffnung auf eine Ausbildung für eine Ausreise nach Palästina. Dieses „Lager am grünen Weg Paderborn“ wurde aber geräumt und alle noch verbliebenen BewohnerInnen wurden am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Friederike und Heinrich Hamburger mussten am 22. August 1942 ihre Wohnung am Viktoria-Luise-Platz 12 verlassen und zwangsweise in eine Wohnung in der Schwäbischen Straße 25 ziehen. Dort unterschrieben sie am 26. August 1942 die 16-seitige Vermögenserklärung. All ihre Habe war nun vom Deutschen Reich beschlagnahmt. Am 5. September 1942 wurden Friederike und Heinrich Hamburger mit dem Transport 19 nach Riga deportiert. Alle Menschen dieses Transports wurden bei der Ankunft am 8. September 1942 erschossen. Friederike wurde 54 Jahre alt.
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