Alice Mendelsohn née Meyerhardt

Alice Meyerhardt kam am 22. Februar 1900 als zweite Tochter des Ehepaars Ida und Sally Meyerhardt in Berlin zur Welt. Als ihre ältere Schwester Käthe Ulrica im Mai 1897 geboren wurde, lebte die Familie noch in Friedeberg/Neumark. Der Vater war Arzt und hatte seine Praxis in der Münzstraße, später in der Münchner Straße in Schöneberg. Über das Leben der Familie Meyerhardt in Berlin, die Kindheit und Jugend Alices ist uns leider nichts bekannt.

Im April 1928 heiratete Alice Meyerhardt den gleichfalls aus Berlin stammenden Ernst Mendelsohn (s. dort). Für sie war dies bereits die zweite Ehe. Acht Jahre zuvor hatte sie den Kaufmann Leopold Löbenstein geheiratet. Die Ehe war jedoch 1925 wieder geschieden worden. Im März 1929 kam ihre Tochter Eva Mendelsohn (s. dort) zur Welt. Damals wohnte die Familie bereits in der Worpsweder Straße 6. 

Für das Leben der Familie Mendelsohn fanden sich nur wenige Spuren. Wir wissen nicht, ob, wann und wo Ernst und Alice Mendelsohn Zwangsarbeit leisten mussten. Bis 1941 wohnte die Familie in der Worpsweder Straße 7. Dann mussten sie diese verlassen und kam für einige Zeit zur Untermiete bei Frau F. Hirsch im Tietzenweg 102 in Lichterfelde unter, bis sie auch diese Wohnung wieder verlassen musste. Als man sie am 2. März 1943 nach Auschwitz deportierte, wurde in der Deportationsliste als Wohnort die Klopstockstraße in Tiergarten angegeben. Alice, Eva und Ernst Mendelsohn haben den Holocaust nicht überlebt. Sie wurden in Auschwitz ermordet.

Alices Mutter Ida Meyerhardt wurde im Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert. Für sie liegt ein Stolperstein Unter den Eichen in Dahlem. Alices Schwester Käthe emigrierte bereits 1934 in die USA.