Werner Spandau wurde am 28. Oktober 1908 geboren. Seine Eltern waren Eberhard und Amanda Spandau. Er hatte zwei Brüder: Herbert und Erwin Spandau. Gemeinsam lebten sie in der Cranachstr. 59 in Berlin-Friedenau. Werner besuchte die Realschule des Helmholtz-Realgymnasiums in der Rubensstraße in Berlin Schöneberg und besuchte erfolgreich von 1928 – 1932 die „Städtische Baugewerkeschule zu Berlin“. Dort machte er sein Examen als „Hochbau-Architekt“.
Dies berichtete sein Bruder Erwin in einem späteren Brief. Dort steht, dass nach 1933 Werners zahlreichen Bewerbungen auf Stellen als Hochbau-Architekt abschlägig beschieden wurden, weil die Firmen keine „Nicht-Arier“ anstellen wollten. Er arbeitet von 1933 bis 1937 daher bei der (jüdischen) Baufirma Markus Wolkowitz, Winterfeldstraße 8 in Berlin-Schöneberg.
Werner war gemeinsam mit seinem Bruder und Vater Mitglied in der „Kameradschaft Rubens“ in der „Eisernen Front“. Die „Eiserne Front“ war der Zusammenschluss von SPD, Gewerkschaften, Arbeitersportbund und dem „ Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold “, um die immer stärker werdenden Nazis in den Jahren ab 1931 zu bekämpfen. Nach dem Verbot der SPD und aller verwandten Organisationen traf man sich noch illegal unter dem Deckmantel von Sportaktivitäten oder Gesangsvereinen. Nur eine Minderheit wagte es, weiter politisch tätig zu sein. Dazu scheinen die Spandaus gehört zu haben. Werners Mutter Amanda gibt später an, dass die drei in der „Verbreitung illegaler Schriften“ tätig waren.
Sein politisches Engagement trug auch dazu bei, dass er 1941 verhaftet wurde. Im Eintrag des Strafregisters des Amtsgerichts Berlin findet man eine siebenmonatige Gefängnisstrafe und einwöchige Haftstrafe, die er bis zum 5. April 1941 verbüßt hatte. Grund für die Haft war „Erregung öffentlichen Ärgernisses in Tateinheit mit Beleidigung, Nichtführen einer Kenn-Karte und Abgabe unrichtiger Angaben zu seinem Namen“.
Nach Verbüßung der Haft wurde er am 13. Mai 1941 erneut verhaftet und interniert.
Seine Mutter Amanda berichtete 1955 dazu:
„Mein Sohn Werner wurde wegen einer politischen Äußerung ins KZ Sachsenhausen gebracht und musste noch viele KZ-Lager durchlaufen.‘“
Werner Spandau starb am 16. Dezember 1941 im KZ Groß-Rosen. Der KZ-Kommandant schrieb an Amanda, dass Werner „trotz fürsorglicher Pflege in der Krankenstation“ gestorben sei. Dies ist stark zu bezweifeln.
Werner Spandau wurde 33 Jahre alt.
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