Thekla Abraham geb. Stargardt

Thekla Stargardt wurde am 13. Juni 1880 in Landsberg/Warthe als Tochter des Kaufmanns Julius Stargardt und dessen Ehefrau Laura, geborene Reichmann geboren. Thekla Stargardt und Sally Abraham heirateten am 11. Dezember 1902 auf dem Standesamt in Landsberg/Warthe.

Sally Abraham wurde am 16. November 1871 in Pinne, Kreis Samter geboren. In der Heiratsurkunde wird sein Beruf mit Kaufmann angegeben.

Vor der Heirat wohnte Sally Abraham mit seinen Eltern in Berlin in der Neuen Königsstraße 74. Der Vater Samuel war ebenfalls Kaufmann. Seine Mutter Auguste, geborene Matthias war Hausfrau. Thekla Stargardt wohnte zu dieser Zeit noch in Landsberg, Kirchstraße 45/46 bei ihren Eltern. Nach der Heirat zog Thekla Abraham zu ihrem Ehemann nach Berlin. Zunächst wohnten sie in der Krausnickstraße 14

Das Ehepaar hatte 2 Kinder, den am 27. Dezember 1903 in Berlin, Krausnickstraße 14 geborenen Heinz Hermann und später den am 13. April 1907 ebenfalls in Berlin geborenen Kurt Abraham.

Sally Abraham wurde zum Wehrdienst im ersten Weltkrieg eingezogen. Er ist am 16. Juli 1916 lt. Sterberegister gefallen

Seine Ehefrau Thekla Abraham bezog eine Kriegshinterbliebenen -Rente von monatlich RM 88,95 vom Versorgungsamt.

Seit 1931 (lt. Vermögenserklärung) wohnte Thekla Abraham mit ihrem Sohn Kurt im Pieskower Weg 11, vorn II. Etage in einer Dreizimmerwohnung.

Die Volkszählung vom 17. Mai 1939 erfasste alle jüdischen Bürger und war Ausgangspunkt für spätere Deportationen.

Vor der Deportation mussten jüdische Bürger eine so genannte Vermögenserklärung ausfüllen. In dieser Vermögenserklärung wurde das gesamte Inventar sowie Bargeld bzw. Bankkonten und andere Wertsachen aufgelistet. Das Inventar wurde durch einen Treuhänder verkauft, der Ertrag fiel dem Deutschen Reich zu, genauso Wertsachen und Bankkonten. 

Thekla und Kurt Abraham wurden zu der Sammelstelle in der Synagoge in der Levetzowstraße 7/8 gebracht und am 14. November 1941 in das Ghetto Minks deportiert und dort ermordet.

Der Bruder von Kurt, Heinz Hermann heiratete, die am 12. Dezember 1897 in Hamburg geborene Esther Erika Wolfsberg am 27. März 1929 auf dem Standesamt Charlottenburg. Sie wohnten zu dieser Zeit in der Leibnitzstraße 81 in Charlottenburg und später lt. Volkszählung in der Kommandantenstraße 56 in Kreuzberg.

Das Ehepaar Heinz Hermann Abraham und seine Ehefrau wurden im Rahmen der so genannten Fabrikaktion am 3. März 1943 in das Konzentrations-und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.