Ernestine Kauffmann wurde am 31. Mai 1873 in Gollantsch / Golancz, heute Polen, geboren. Ihre Eltern waren Hedwig und Abraham Kauffmann. Sie hatte zwei Halbbrüder, Gerhard und Jean.
Ernestine war mit Siegmund Rosenbach verheiratet, der 1873 in Hannover geboren war. Siegmund war von Beruf Vertreter. Das Paar wohnte seit 1935 in der Droysenstraße 13. 1939 nahm das Paar Rosa Feder als Untermieterin auf. Am 8. Juni 1935 starb Siegmund lt. Totenschein eines „natürlichen Todes“. Ernestine (Emma) zeigte den Tod ihres Ehemanns am 11. Juni 1935 beim Standesamt Charlottenburg an. Ernestine nahm Karl Bein als weiteren Untermieter auf.
Am 19. September 1941 mussten alle Juden den gelben Stern zum ersten Mal tragen. Am 18. Oktober 1941 wurden Karl Bein und Ernestine Rosenbach zusammen mit mehr als 1000 jüdischen Menschen mit dem ersten Transport von Gleis 17 am Bahnhof Grunewald nach Lodz, im NS-Jargon Litzmannstadt genannt, deportiert. Auf der Transportliste wurde notiert, wieviel Geld die Gestapo den Inhaftierten abgenommen hat. So ist festgehalten, dass Ernestine Rosenbach 121,31 RM bei sich hatte.
Ernestine Rosenbachs Todesdatum ist nicht bekannt. Sie gilt nach der Deportation als „verschollen“. Karl Bein überlebte im Lager wenige Monate. Er starb am 3. Februar 1942.
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