Pauline Braun wurde am 25. März 1883 in Wien geboren. Ihre Eltern waren Moses Moritz und Therese Braun. Sie hatte 3 Brüder. Einer von ihnen, Eduard, hat im Ausland überlebt. Wann Pauline nach Berlin gekommen ist, wann sie geheiratet hat, wo ihr Mann verblieben ist, ist nicht bekannt. Pauline und ihr Mann hatten eine Tochter, Marianne, die in London, England, überlebt hat.
Pauline Singer lebte spätestens ab 1935 in der Droysenstraße 13. Laut Adressbuch von 1935 führte sie eine Kulturbuchhandlung. In den Adressbüchern von 1935 bis 1940 steht „Buchvertrieb“, mit Telefonanschluss. Pauline konnte nach 1933 wie alle jüdischen Geschäftsleute ihren Betrieb nicht weiterführen, weil er verboten und enteignet wurde. Es ist vorstellbar, dass sie die verbliebenen, geretteten Bücher von ihrer Wohnung aus verkauft hat. Nach 1940 musste Pauline in die Gervinusstraße 24 umziehen und wohnte zur Untermiete bei Hirsch bzw. Kroner.
Am 19. Januar 1942 wurde Pauline bei eisiger Kälte zusammen mit über 1000 Personen in Viehwaggons zusammengepfercht nach Riga deportiert. Gefangene wurden dort in nahezu allen Fällen sofort nach Ankunft in ein nahegelegenes Waldstück geführt und erschossen. Pauline war 57 Jahre alt, als sie starb.
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