Kurt Mandel

Verlegeort
Droysenstr. 13
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
17. Oktober 2024
Geboren
15. Juni 1899 in Aschersleben
Beruf
Kaufmann
Verhaftet
von 27. Mai 1942 in Sachsenhausen
Ermordet
28. Mai 1942 in Sachsenhausen
Biografie

Isidor Joel (Joel) Mandel wurde am 26. Oktober 1859 in Czarnikau, Posen, geboren. Er war von Beruf Kaufmann und verheiratet mit Emilie, geb. Weiss. Emilie war am 7. Juni 1869 in Leipzig geboren. Ihr Sohn Kurt kam am 15. Juni 1899 in Aschersleben, Provinz Sachsen zur Welt. Die Familie lebte seit 1935 in Berlin in der Droysenstraße 13. 1939 nahmen sie Betty Steinthal als Untermieterin auf. Die letzte Adresse der Mandels war Tile - Wardenberg - Straße 10.

Kurt Mandel war wie sein Vater von Beruf Kaufmann. Im Herbst 1941 wurde Kurt als Jude zur Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie im Werk der Metall- und Elektrofirma Ehrich & Graetz im Bezirk Treptow verpflichtet. 

Kurt gehörte vermutlich zur Widerstandsgruppe um Herbert Baum, die Flugblätter und Untergrundzeitungen verteilten und jüdische Zwangsarbeiter unterstützten. Die meisten Mitglieder kannten sich aus der Jüdischen Jugendbewegung. Am 17. Mai bzw. 18. Mai 1942 führte die Widerstandsgruppe einen Brandanschlag auf die Ausstellung „Das Sowjet-Paradies“ durch, eine antisowjetische Propagandaschau der Nazis im Berliner Lustgarten. Wenige Tage später wurde die Widerstandsgruppe aufgedeckt und die meisten Mitglieder verhaftet. In einer Vergeltungsaktion wurden 154 Personen ermordet. Unter ihnen Kurt Mandel. Er wurde am 27. Mai 1942 verhaftet, nach Sachsenhausen deportiert und am 28. Mai 1942 umgebracht. Kurt war 41 Jahre alt.

Nach diesem Schicksalsschlag ereilte es auch die Eltern. Isidor und Emilie Mandel wurden am 9. September 1942 mit einem sogenannten Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Das Grauen war damit noch nicht zu Ende. Am 29. September 1942 brachte man sie in einem weiteren Transport zusammen mit 2000 Menschen nach Treblinka. Isidor war 83, Emilie 73 Jahre alt.

Niemand überlebte.